Sonntag, 28. Oktober 2007

Colchiques

Un peu de jihate, de temps en temps … wesentlicher als die kranken Jihadisten sind da letztlich die Colchiques in den Wiesen, bleiben die blassvioletten Herbstzeitlosen


Herbstzeitlosen

Colchiques


Text J. Claude

Melodie Francine Cockenpot


Colchiques dans les prés

fleurissent, fleurissent,

Colchiques dans les prés :

c’est la fin de l’été.


{Refrain:}


La feuille d’automne

emportée par le vent

En ronde monotone

tombe en tourbillonnant.


Châtaignes dans les bois

se fendent, se fendent

Châtaignes dans les bois

se fendent sous les pas.


Nuages dans le ciel

s’étirent, s’étirent.

Nuages dans le ciel

s’étirent comme une aile.


Et ce chant dans mon cœur

murmure, murmure,

Et ce chant dans mon cœur

appelle le bonheur.


Text J. Claude


Bekannt ist dieses Gedicht als Lied mit der unvergesslichen Melodie der Francine Cockenpot, die am 18. Januar 2001 im Alter von 82 Jahren in ihrer Geburtsstadt Lille verstarb


Sinngemäß übersetzt:


Die Herbstzeitlosen in den Wiesen,

wie sie doch blühen!

Sieh, die Herbstzeitlosen im Grase

– so geht der Sommer zu Ende.


„Ach, vom Baum das herbstliche Blatt,

es wird vom Wind mitgerissen:

im strömenden Wehen,

um kreiselnd zur Erde fallen.“


Unter unseren Schritten,

wie wir sie in den weiten Wäldern gehen,

zerknacken die Früchte der Kastanie.


Die Wolken des Herbstes am Himmel:

sie dehnen sich wie Vogelschwingen!


Und das Lied in meinem Herzen

wispert und flüstert

– in meinem Herzen das Lied,

wie sehr verlangt es nach Glück!


„Ach, vom Baum das herbstliche Blatt,

es wird vom Wind mitgerissen

– im strömenden Wehen,

um kreiselnd zur Erde fallen.“


Deutsch von Jacques Auvergne


Bunt sind schon die Wälder

Fatwa hin,

Scharia her – die Wälder,

schau, sie sind schon bunt


Bunt sind

schon die Wälder


Bunt sind schon die Wälder, G D G

gelb die Stoppelfelder, e e4,e. a h

und der Herbst beginnt. D7 G A7,D D7

Rote Blätter fallen, G C

graue Nebel wallen, a (a e4,e) h

kühler weht der Wind. G D G


Wie die volle Traube

an dem Rebenlaube

purpurfarbig strahlt!

Am Geländer reifen

Pfirsiche mit Streifen

rot und weiß bemalt.


Uns`re Mädchen singen

und die Träger springen,

alles ist so froh.

Bunte Bänder schweben

zwischen hohen Reben

auf dem Hut von Stroh.


Geige tönt und Flöte

bei der Abendröte

und beim Mondesglanz;

schöne Winzerinnen

winken, und beginnen

frohen Erntetanz.


Text:

Johann Gaudenz von Salis-Seewis

Melodie:

Johann Friedrich Reichhardt


Samstag, 27. Oktober 2007

Ein bisschen Gottesstaat? Stoiber und die CSU



Globalisierung - des Fundamentalismus?

Wie die bayrische CSU mit dem Gottesstaat liebäugelt

Sie haben soeben

Gott gelästert, StGB

§ 166

Wie viel

Religionsgesetz

darf`s denn

sein, bitte?

Säkularität an der Käsetheke? Die prekäre kulturelle Moderne zwischen hedonistischer Albernheit, der christlich-konservativen Forderung nach Strafbarkeit von Gotteslästerung und dem darwinistischem Atheismus

von Jacques Auvergne

Bayern möchte den Paragraphen 166 verschärfen. Das könnt man ja, auf den ersten Blick, für einen willkommenen Schutz gegen islamistische Eiferer halten, die da in Freitagspredigten unflätig über Juden und Christen lästern. Doch so wird es nicht angewendet werden. Vielmehr ist zu fürchten, dass parteilich orientierte Vertreter aus dem Islamismus = Islam den Paragraphen (legalistisch) für ihre Zwecke einsetzen werden.

Ich möchte in einem Land leben, in dem die Straßenverkehrsordnung gilt und nicht das alte Testament. Ich bin dafür, dass eine Partei (PBC), die einst “für ein Deutschland nach Gottes Geboten” warb, ebenso auf eventuelle Verfassungswidrigkeit hin überprüft wird wie gewisse islamisch inspirierte Zirkel bei denen vermutet werden darf, dass ihnen die Liebe zum Religionsgesetz der Scharia mehr am Herzen liegt als die Liebe zum Grundgesetz. Demokratie ja bitte.

Theokratie nein danke

Der § 166, der aus der kulturellen Vormoderne stammende deutsche Gotteslästerungsparagraph muss unbedingt weg. Und das sage ich als religiöser Mensch und evangelischer Christ.

Negative Religionsfreiheit heißt doch: ‘lass` mich mit deiner Religion in Frieden!’.

Demokratie bedeutet, dass mein Glauben oder Unglauben in keinem Zusammenhang mit meinem Arbeitsplatz, Wahlrecht, Bürgerrecht steht oder wenigstens: in keinem Zusammenhang ’zu stehen hat’.

Vor 300 Jahren gingen die Europäer aus guter Gewohnheit wie aus Konformitätsdruck zur Kirche, weniger jedoch aus dem Verlangen, eine persönliche gereifte Spiritualität zu entwickeln.

Spiritualität versus Spiritismus. Die bayrisch‑stammesreligiöse CSU blickt da nicht ganz durch.

Ginge es nach Justizministerin Beate Merk (CSU), so würde nicht erst eine Beschimpfung der Religion geeignet sein den öffentlichen Frieden zu stören, sondern bereits die Herabwürdigung oder Verspottung einer Religion. Wer bitte fühlt sich denn, und ab wann, ’herabgewürdigt’? Auch frage man diesbezüglich doch einmal zwischen Casablanca und Jakarta nach, was die Bereitschaft, sich beleidigt zu fühlen betrifft.

Merk befindet weiter, dass der öffentliche Friede bereits dann gestört sei, wenn der Spott das Vertrauen der Betroffenen ihre Religion, beeinträchtigen könne. Denkt sie wirklich an Pantheisten, Taoisten oder Bahá`í?

Ich habe da meinen Zweifel, ob säkular Denkende Japaner oder Inder sich schnell genug verspottet fühlen und den Klageweg beschreiten. Außerdem haben Demokraten weltweit und wohl noch für einige Jahrzehnte lang die Aufgabe, den geschätzten muslimischen Mitbürgern das Vertrauen in die Scharia dezidiert unschmackhaft zu machen.

Jene brutale Scharia der sakralen Körperstrafen und ehrbaren Apostatenmorde, bis heute mit ’dem Islam’ zu einem antidemokratischen sozialen Gefängnis verschmolzen, sie gilt es sehr wohl zu kritisieren. Und dass diese Religionskritik von der orthodoxen Geistlichkeit zwischen Ghom und Kairo als ’Beleidigung’ und ’Herabwürdigung’ benannt wird, das müsste sogar in München verstanden werden.

Hier spätestens zeigt sich, dass Frau Merk von säkularen Errungenschaften der Renaissance, Reformation, Romantik und Totalitarismuskritik profitiert, die sie nun auf dem Altar der fragwürdigen bayrischen Volksfrömmigkeit zu opfern bereit ist.

Ihre theokratischen Geschwister im Geiste doch mit Migrationshintergrund werden es ihr danken. Frau Merk merkt nicht, dass sie der Scharia den Weg bereitet. Ein Kopftuch für Bayerns Justizministerin.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Ministerpräsident Stoiber eine Verschärfung des Gotteslästerungsparagraphen gefordert. Sicherlich, manche Schmähung der Religionen und des Religiösen ist geschmacklos. Doch scheint mir ’gelegentlich drohende Geschmacklosigkeit’ das kleinere Übel zu sein, sowohl für die Demokratie als auch für meine Religiosität.

Und es lässt sich, etwa in der Jugenderziehung, guter Geschmack nicht per Gesetz anordnen sondern ’nur’ durch Glaubwürdigkeit vorleben, durch eine persönlich erarbeitete Haltung von Würde, Takt, Zivilcourage und eben Religiosität. Aha, vielleicht sollen 2008 endlich einmal Gesetze die fehlende Glaubenskraft ersetzen.

Es möge in Deutschland die Straßenverkehrsordnung gelten, nicht das Gottesgesetz. Auf meinem rheinischen Marktplatz gelten Grundgesetz, DIN‑Norm und TÜV‑Leitlinien, nicht die Scharia. Hoffentlich.

Angesichts der weltweit inszenierten Proteste zu den dänischen Mohammed‑Karikaturen der Zeitung ’Jyllands Posten’ wie auch mit Blick auf die Krawalle nach der hervorragenden Regensburger Papst‑Rede sollten wir Demokraten aus aller Welt auf den Ruf ’Blasphemie bestrafen!’ alarmiert reagieren selbst dann, wenn dieser Ruf (noch) von bayrischen Christen kommt.

Halb ist dem britischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins zuzustimmen: ja, der Missbrauch von Kindern durch den Fundamentalismus vieler Erwachsener, das ist durchaus ein Problem der prekären kulturellen Moderne. Doch hat Atheist Dawkins seinen religiösen Führerschein nicht gemacht, mithin eine Lebensaufgabe noch nicht bewältigt. Dawkins sei über Charles Darwin zur Erkenntnis des Atheismus (DER SPIEGEL 37/2007) gekommen. So weit so schlecht, dagegen kann sich Darwin nun nicht wehren.

Viele Menschen finden gerade auch über Goethe, von Humboldt, Thoreau oder eben Charles Darwin zu einer persönlichen Religion.

Neben Sigmund Freud scheint mir gerade Charles Darwin den Weg in eine nichtfundamentalistische Religiosität zugänglich zu machen.

Eine offene Gesellschaft braucht man wohl, damit eine solche Spiritualität gedeihen oder überhaupt erst wachsen kann. Eines braucht man dazu ganz gewiss nicht: einen Straf‑Paragraphen der Gotteslästerung.

Jacques Auvergne


Samstag, 20. Oktober 2007

Islamkritisches Lied. Der Oriana Fallaci

Lied für Oriana Fallaci

Von Hennen und Zikaden

1.

Ich hatte damals das Schweigen gewählt –

heute sei meine Geschichte erzählt:

zog ich auch fort, übers Meer ins Exil

Terror und Dschihad die sind kein Spiel.

Sie wolln versklaven nicht nur die Braven

sie wolln zerstören jeden Mut,

der zarten Seele

hält an die Kehle

man rasch den Dolch und bald fließt Blut.

2.

Ach, wie exotisch habt ihr euch gefühlt –

bald habt ihr all euer Glück verspielt.

Trägst du kein Kopftuch: man pöbelt dich an.

Such deiner Tochter `nen frommen Mann.

Von Imams Gnaden

lebt ihr Zikaden,

bald singt euch keiner dieses Lied;

Europas Hennen

sie werden flennen

herrscht in der Stadt der Wahhabit.

3

Sie wolln nicht leben wie du, Demokrat,

sie wolln vielmehr einen Gottesstaat.

Dort herrschen Dummheit, Erpressung und Not –

wer da noch aufmuckt, dem droht der Tod.

Sie sprengen Züge

verbreiten Lüge

in jedem Land, in aller Welt.

Versklaven Frauen,

verbreiten Grauen,

verlangen, dass dir das gefällt.

Text von gruppe pik 2007. Dem Andenken an Oriana Fallaci. Der Text entstand 2007 aus dem Eindruck des erneuten Lesens ihres sechs Jahre alten Buches “Die Wut und der Stolz“ (2001). Dieses islamkritische Lied wird üblicherweise gesungen auf die Melodie “Wir sind das Bauvolk der kommenden Welt…“ des Melodie-Titels: ’Arbeiter von Wien’.



Freitag, 19. Oktober 2007

Islamkritisches Lied. Hatun Sürücü

Der Pfahl der Scharia

Hatun aus Kreuzberg

1.

Hatun, die wollte es wagen

nach Freiheit stand ihr der Sinn

wollte kein Kopftuch mehr tragen

Lebenslust war ihr Gewinn.

Siehst du Pfahl der Scharia,

mit unsern Fesseln umschnürt?!

brechen wir jede Taqiyya:

ran an ihn – dass er sich rührt!

Du kommst zu mir – ich helfe dir!

Wir spüren Leid bei ihm und ihr.

Nur für ein selbst bestimmtes Leben

lohnt sich der Kampf. Das wissen wir.

Der Ruf nach Freiheit nie verhallt,

er bringt zusammen Jung und Alt.

Zukunft sich selber aufzubauen,

nicht irgendwann, vielmehr schon bald.

2.

Hatun war sechzehn. Die Eltern

fanden für sie einen Mann,

zwangen sie auch zu der Heirat

weit weg, in Nord-Kurdistan.

Und von dem Mann ward sie schwanger,

sah ihre Träume entflieh`n.

Sie floh die kurdischen Berge,

sie floh zurück nach Berlin.

Sie löste mutig ihr Kopftuch,

nahm Zuflucht im Frauenhaus,

suchte sich selber die Freunde,

da blieb die Drohung nicht aus.

Sie ging im Handwerk zur Lehre

stolz war sie auf`s eig`ne Geld.

Da sprach der Rat der Familie:

Nun sind Pistolen bestellt.

Refr. (leise)

Du kommst zu mir – ich helfe dir!

3

Februar war es, der siebte,

drei Mal der Schuss wiederhallt:

erst dreiundzwanzig, das war sie,

ihr Kind erst fünf Jahre alt.

Wer hielt die tödliche Waffe?

Wen soll bestrafen der Staat?

Drei ihrer Brüder verhaftet,

Einer gestand jene Tat.

Hatuns Tod, der muss dir sagen:

Geh keinen Meter zurück!

Nicht erst die Männerwelt fragen!

Zögern bricht dir das Genick.

Mögen sie zetern von “Schande!“,

kreischen “Ayip!“ schrill und laut.

Brich starrer Tradition Bande:

frei ist nur, wer sich vertraut.

Refr. (laut)

Du kommst zu mir – ich helfe dir!

Text 2007 von gruppe pik. Für Hatun Sürücü, die 2005 erschossen wurde. Gesungen wird dieses Lied auf die eingängige Melodie des antifaschistischen Liedes “L`estaca“ des katalanischen Komponisten Lluís Llach

Dienstag, 9. Oktober 2007

Integration ... der Muslime, nicht der Scharia

Von der Integration

zur Assimilation?

Ein Essay von Jacques Auvergne

9. Oktober 2007

Integration oder Assimilation, diese Frage beginnt auch von deutschen Islamkritikern in diesen Tagen neu durchdacht zu werden. Integration, ein Nebelwort, eine als-ob-Veranstaltung und ohnehin bis auf weiteres gescheitert? Ja. Integration, für alle Zeit gescheitert und nun durch Assimilation zu ersetzen? Nein, das jedenfalls meint der Autor. Doch entscheidender ist, dass an hundert Stellen in Europa zu diesem überlebenswichtigen Thema gedacht wird

Von der Integration zur Assimilation? Eine Herausforderung, wirklich, und festzuhalten ist, das es kein durchdachtes Konzept von Integration gegeben hat, keine Qualitätsrichtlinien, an den man ein eventuelles Scheitern oder Gelingen denn auch diagnostizieren könnte. Ich setze gleichwohl auf den Begriff Integration, vielleicht mit der Akzentsetzung ’offensive Integration’ oder der Forderung ’Integration wirklich wollen’. Hier hat nämlich keiner … `was gewollt. Alle waren … so unschuldig. Doch, die Islamisten, die wollen was.

Das Fremde (in sich) ehren

Assimilation erscheint mir als ungünstiges Wort für ein Konzept der sozialen Schadensbegrenzung. Wir vertragen einige Chinatowns, einige Bahá’í-Tempelchen und etliche Taoismus- oder Dalai-Lama-Kongresse. Assimilieren, 100%ig konsequent, hieße ja: legt diese Traditionen ab. Ich denke, dass eine starke Demokratie ’'Subkulturen’’ sehr wohl tragen kann - und soll. Die Punker, Burschenschafter, ATTAC-Aktivisten und Pfadfinder sind auch Subkulturen. Assimilation hieß 1933: ’Neudeutschland’ und ’Wandervogel’ haben sich sofort aufzulösen und der Staatsjugend einzugliedern. Wir aber sollten uns eine PLURALE Gesellschaft wünschen, und das heißt immer auch ein wenig ’Wagenburg Familie’ oder ’subversiver Orden’ oder ’undurchschaubare Studentenvereinigung’ zulassen, ertragen. Radikale Assimilation hingegen will das ’Fremde’ vernichten. Der radikal assimilierende Nationalsozialismus FAND das ’Fremde’ … Behinderte, Juden, entartete Künstler, Zigeuner, gleichgeschlechtlich L(i)ebende, Feministinnen.

Und doch ist die Forderung nach relativer Assimilation eine Herausforderung. Vielleicht hilft das Gleichnis des MOSAIKs ein wenig weiter (wir können ja nur in Strukturen, in Topographien denken).

Mosaik ist dann in Beiderlei vorzufeinden, a) in der pluralen Gesellschaft, b) in der komplexen Identität des einzelnen Staatsbürgers. Wir fordern, dass der Fundamentalist in seine Seele ein paar Mosaiksteinchen Säkularität wie Meinungsfreiheit einbaut, wir müssen verlangen, dass der Somalier oder Pakistani hier nicht 100%ig nach der Scharia lebt oder seiner Tochter fromm die Klitoris herausschneiden lässt - insofern ja, ein ganzes Stück weit müssen wir die Scharia-Muslime assimilieren.

Integration: wer integriert hier wen und wohin … gründlich geklärt war das nie, und das einmal festzuhalten, das allein ist ein ganz großer Verdienst! Ja, es wurde jahrelang (gut verdient und) mit einem nebulösen Begriff jongliert, dabei so mancher Bock zum Gärtner gemacht (siehe: islamischer Religionsunterricht in Berlin). Andere bemühten sich nach Kräften, die Freiheiten der offenen Gesellschaft, der kulturellen Moderne zu verspielen, indem sie dem Scharia-Islam zuarbeite(te)n, Mark Terkessidis & Co etwa, auch Yasemin Karakasoglu, die pro-Kopftuch-Fraktion unserer Soziologen und ’Migrationsforscher’.

Und wenn es die offene Gesellschaft ist, die sich transatlantisch, australisch und japanisch seit 1945 so zaghaft entwickelte, in Deutschland etwa der Traditionslinie BAUHAUS, Reformpädagogik, Totalitarismuskritik folgend, dann ist mir das Wort und die Forderung nach einer Assimilation der orientalischen Freunde von ’Gottesstaat & Gotteskrieg’ sehr recht.

100 Jahre Kalter Krieg

Islam selbst wird niemals mehr irgendeinen Teil der Erde verlassen – das bringt die totale Globalisierung mit sich. Religionsverbote würden uns zerstören, man denke an die Doktrin der Sprach- und Folklore‑Verbote der Herren Franco und Atatürk, die dann nämlich ETA und PKK mit auf den Weg halfen. Es bleibt uns nur, den Islam zu bejahen, kennenzulernen UND zu kritisieren sowie säkular einzugrenzen. Eine unserer Hürden ist Altruismus, Masochismus und Gutmenschelei, die andere ist der christliche Fundamentalismus der Evangelikalen und Kreationisten.

Gegen die Scharia müssen wir geistige Waffen schärfen. Es gilt, jeden Tag Farbe zu bekennen gegen das islamische Religionsgesetz, täglich sich klar machen: keinen Fuß breit für die brutale Scharia, die jeden zum Sklaven nimmt, zuerst die muslimischen Menschen selbst. Die sensibleren oder/und intelligenteren Muslime sind doch längst auf unserer Seite. Rot/Grün spricht bloß zu wenig mit Prof. Bassam Tibi und Ayaan Hirsi Ali, DAS ist das Problem. Doch das Thema Scharia-Islam ist unglaublich ernst – zum Glück aber, da habe ich gar keinen Zweifel, ist jedem hier völlig klar.

’Hundert Jahre Kalter Krieg gegen den Scharia-Islam’, solches fordert Ibn Warraq. Es MUSS ein gesetzestreuer und ein geistiger Kampf sein, ein Kampf ohne Panzer und Gefängnisse – er wird ungeheure Anstrengung erfordern. Die einstigen Strategien der Kreuzritter und Kosaken bringen nichts – wir können Terror nicht mit Terror bekämpfen.

Der Zen-Buddhismus bedroht uns nicht, auch nicht Baghwan oder das Neuheidentum. Der derzeitige Islam ist DER Totalitarismus des 21. Jahrhunderts. Das haben weltweit bereits viele erkannt.

Er kann gewonnen werden: ein Jahrhundert kalter Krieg!

Als eine ’persönliche Spiritualität’ ist Islam – für reife Persönlichkeiten – mit der Moderne durchaus verträglich. Als das, was Islam seit 1400 Jahren ganz überwiegend ist, nämlich als sexualpolitisches Kartell, als Quasi-Rassismus der Dhimmitude und als System der Zwangsverheiratung und Frauenentrechtung, ist er nicht kompatibel.

Islam bedeutet: Gefängnis Familie

Noch ein paar Jahrzehnte relatives ’Nebeneinander’ (Giordano), das wird unvermeidlich der Fall sein. Die Wagenburgen der Familiengefängnisse mit ihren Denkverboten, Prügelstrafen und arrangierten Ehen lassen sich nicht in wenigen Jahren auflösen. Die geradezu volkstümlichen neurotischen Ängste vor Höllenstrafen, Unreinheit und Verunreinigung nicht weniger. Die traditionelle islamische Frauenverachtung sicherlich am wenigsten.

Wenn weiterer Hunderttausendfacher Zuzug von muslimisch geprägten Menschen für, vielleicht, ein Jahrzehnt verhindert werden kann, dann sollte das selbstverständlich und ’sehr egoistisch’ geschehen.

Ein weiteres Problem: wir Demokraten & Menschenrechtler erreichen womöglich weder Köpfe noch Herzen der in den Parallelgesellschaften aufwachsenden Jugendlichen, und diese Menschen müssten bzw. werden dann aus Konformitätsdruck, aus Frömmelei oder aus frauenverachtendem Machismus den Radikalen folgen. Sie würden dann wiederum sehr darauf ’abgerichtet sein, dressiert sein’, die Lebensform Demokratie zu verachten – und zu vernichten.

Integration – zur Abwechslung, zum ersten Mal ernst meinen?! Das ist mein Vorschlag. Unsere Integrationsbeauftragten, Dialogreferenten oder Migrationsforscher in Staat, Partei, Kirche, Wohlfahrtsverband oder Stadtrat, die aber MÜSSEN wir, sicherlich mehrheitlich, auswechseln. Sie wissen nicht, was sie da tun sollen. Und wir konnten es ihnen bislang noch nicht einmal sagen.

Jacques Auvergne

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Free Burma!

_“Free Burma!“_

_“Free Burma!“_

_“Free Burma!“_

_“Free Burma!“_

_“Free Burma!“_

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Staat. Säkulare Bürgergesellschaft oder Gottesstaat?

Wie viel Religionsgesetz darf`s denn sein, bitte?

Säkularität an der Käsetheke? Die prekäre kulturelle Moderne zwischen hedonistischer Albernheit, der christlich-konservativen Forderung nach Strafbarkeit von Gotteslästerung und dem darwinistischem Atheismus

von Jacques Auvergne

Bayern möchte den Paragraphen 166 verschärfen. Das könnt man ja, auf den ersten Blick, für einen willkommenen Schutz gegen islamistische Eiferer halten, die da in Freitagspredigten unflätig über Juden und Christen lästern. Doch so wird es nicht angewendet werden. Vielmehr ist zu fürchten, dass parteilich orientierte Vertreter aus dem Islamismus = Islam den Paragraphen (legalistisch) für ihre Zwecke einsetzen werden.

Ich möchte in einem Land leben, in dem die Straßenverkehrsordnung gilt und nicht das alte Testament. Ich bin dafür, dass eine Partei (PBC), die einst “für ein Deutschland nach Gottes Geboten” warb, ebenso auf eventuelle Verfassungswidrigkeit hin überprüft wird wie gewisse islamisch inspirierte Zirkel bei denen vermutet werden darf, dass ihnen die Liebe zum Religionsgesetz der Scharia mehr am Herzen liegt als die Liebe zum Grundgesetz. Demokratie ja bitte.

Theokratie nein danke.

Der § 166, der aus der kulturellen Vormoderne stammende deutsche Gotteslästerungsparagraph muss unbedingt weg. Und das sage ich als religiöser Mensch und evangelischer Christ.

Negative Religionsfreiheit heißt doch: ‘lass` mich mit deiner Religion in Frieden!’.

Demokratie bedeutet, dass mein Glauben oder Unglauben in keinem Zusammenhang mit meinem Arbeitsplatz, Wahlrecht, Bürgerrecht steht oder wenigstens: in keinem Zusammenhang ’zu stehen hat’.

Vor 300 Jahren gingen die Europäer aus guter Gewohnheit wie aus Konformitätsdruck zur Kirche, weniger jedoch aus dem Verlangen, eine persönliche gereifte Spiritualität zu entwickeln.

Spiritualität versus Spiritismus. Die bayrisch‑stammesreligiöse CSU blickt da nicht ganz durch.

Ginge es nach Justizministerin Beate Merk (CSU), so würde nicht erst eine Beschimpfung der Religion geeignet sein den öffentlichen Frieden zu stören, sondern bereits die Herabwürdigung oder Verspottung einer Religion. Wer bitte fühlt sich denn, und ab wann, ’herabgewürdigt’? Auch frage man diesbezüglich doch einmal zwischen Casablanca und Jakarta nach, was die Bereitschaft, sich beleidigt zu fühlen betrifft.

Merk befindet weiter, dass der öffentliche Friede bereits dann gestört sei, wenn der Spott das Vertrauen der Betroffenen ihre Religion, beeinträchtigen könne. Denkt sie wirklich an Pantheisten, Taoisten oder Bahá`í?

Ich habe da meinen Zweifel, ob säkular Denkende Japaner oder Inder sich schnell genug verspottet fühlen und den Klageweg beschreiten. Außerdem haben Demokraten weltweit und wohl noch für einige Jahrzehnte lang die Aufgabe, den geschätzten muslimischen Mitbürgern das Vertrauen in die Scharia dezidiert unschmackhaft zu machen.

Jene brutale Scharia der sakralen Körperstrafen und ehrbaren Apostatenmorde, bis heute mit ’dem Islam’ zu einem antidemokratischen sozialen Gefängnis verschmolzen, sie gilt es sehr wohl zu kritisieren. Und dass diese Religionskritik von der orthodoxen Geistlichkeit zwischen Ghom und Kairo als ’Beleidigung’ und ’Herabwürdigung’ benannt wird, das müsste sogar in München verstanden werden.

Hier spätestens zeigt sich, dass Frau Merk von säkularen Errungenschaften der Renaissance, Reformation, Romantik und Totalitarismuskritik profitiert, die sie nun auf dem Altar der fragwürdigen bayrischen Volksfrömmigkeit zu opfern bereit ist.

Ihre theokratischen Geschwister im Geiste doch mit Migrationshintergrund werden es ihr danken. Frau Merk merkt nicht, dass sie der Scharia den Weg bereitet. Ein Kopftuch für Bayerns Justizministerin.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Ministerpräsident Stoiber eine Verschärfung des Gotteslästerungsparagraphen gefordert. Sicherlich, manche Schmähung der Religionen und des Religiösen ist geschmacklos. Doch scheint mir ’gelegentlich drohende Geschmacklosigkeit’ das kleinere Übel zu sein, sowohl für die Demokratie als auch für meine Religiosität.

Und es lässt sich, etwa in der Jugenderziehung, guter Geschmack nicht per Gesetz anordnen sondern ’nur’ durch Glaubwürdigkeit vorleben, durch eine persönlich erarbeitete Haltung von Würde, Takt, Zivilcourage und eben Religiosität. Aha, vielleicht sollen 2008 endlich einmal Gesetze die fehlende Glaubenskraft ersetzen.

Es möge in Deutschland die Straßenverkehrsordnung gelten, nicht das Gottesgesetz. Auf meinem rheinischen Marktplatz gelten Grundgesetz, DIN‑Norm und TÜV‑Leitlinien, nicht die Scharia. Hoffentlich.

Angesichts der weltweit inszenierten Proteste zu den dänischen Mohammed‑Karikaturen der Zeitung ’Jyllands Posten’ wie auch mit Blick auf die Krawalle nach der hervorragenden Regensburger Papst‑Rede sollten wir Demokraten aus aller Welt auf den Ruf ’Blasphemie bestrafen!’ alarmiert reagieren selbst dann, wenn dieser Ruf (noch) von bayrischen Christen kommt.

Halb ist dem britischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins zuzustimmen: ja, der Missbrauch von Kindern durch den Fundamentalismus vieler Erwachsener, das ist durchaus ein Problem der prekären kulturellen Moderne. Doch hat Atheist Dawkins seinen religiösen Führerschein nicht gemacht, mithin eine Lebensaufgabe noch nicht bewältigt. Dawkins sei über Charles Darwin zur Erkenntnis des Atheismus (DER SPIEGEL 37/2007) gekommen. So weit so schlecht, dagegen kann sich Darwin nun nicht wehren.

Viele Menschen finden gerade auch über Goethe, von Humboldt, Thoreau oder eben Charles Darwin zu einer persönlichen Religion.

Neben Sigmund Freud scheint mir gerade Charles Darwin den Weg in eine nichtfundamentalistische Religiosität zugänglich zu machen.

Eine offene Gesellschaft braucht man wohl, damit eine solche Spiritualität gedeihen oder überhaupt erst wachsen kann. Eines braucht man dazu ganz gewiss nicht: einen Straf‑Paragraphen der Gotteslästerung.

Jacques Auvergne

Heute ist der dritte Oktober

Demokratie statt Gottesstaat:

Laizität, Aufklärung, Bildung,

Pressefreiheit und Menschenrechte

Demokratie statt Theokratie:

Laizität, Aufklärung, Bildung,

Pressefreiheit und Menschenrechte!

Heute ist der 03. Oktober.

Das sind siebzehn Jahre

Wiedervereinigung

Am 03. Oktober 1990 wurde Deutschland durch den Beitritt der Ostländer zur Bundesrepublik wiedervereinigt.

Durch den Beschluss der eigenen Volksvertretung schaffte sich das Unrechtsregime der DDR ab. Die DDR war wenig mehr als ein Satellitenstaat des auf Moskau hin orientierten und durch Stalin aufgebauten Imperiums, in dem Demokratie, Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit mit Füßen getreten wurden.

Im Einigungsvertrag wurde der

dritte Oktober bestimmt als

„Tag der Deutschen Einheit“

Dieses Weblog bedauert, dass islamistische Kreise, an deren Demokratieliebe sehr gezweifelt werden darf, diesen säkularen Feiertag seit einigen Jahren für ihre theokratischen Zwecke gezielt missbrauchen.

Kräfte eines demokratisch unterentwickelten, frauenunterdrückerischen und voraufklärerischen Islams, die vorgeben, in der säkularen kulturellen Moderne angekommen zu sein.

Um uns Demokraten solches zu beweisen, mögen jene, die heute zum Tag der offenen Moschee einladen, sich vor Sonnenuntergang einmal öffentlich vom islamischen Religionsgesetz der Scharia distanzieren. Dazu nämlich laden wir Altbürger unsere muslimischen Neubürger ein. Und solange das nicht glaubhaft geschieht, ruft dieses Weblog zum Boykott des Tags der offenen Moschee auf.