Sonntag, 26. August 2007

Jungenbeschneidung

Blutige Neugeburt im

afropazifischen

Jägerbund

Jungenbeschneidung

bis auf Weiteres

„heilige Handlung“?

Jacques Auvergne

Meine als Kind aus Oberschlesien übergesiedelte Nachbarin, ausgebildete Sozialpädagogin, deutscher Pass, hat drei Kinder, drei Söhne (11, 8 und 6 Jahre) von drei verschiedenen Vätern: einem Kroaten, einem Russlanddeutschen und einem Ägypter. Zu allen drei Männern hat sie und haben die Kinder seit Jahren leider keinen Kontakt. Doch da gibt es die Cousine des Ägypters und die wohnt im Stadtviertel. Im Sommer 2006 besuchte die verheiratete Ägypterin die allein erziehende Mutter und empfiehlt ihr, zur ’Gesundheit und zum Wohlbefinden des Jüngsten’ die unter Medizinern als Zirkumzision bekannte ’Beschneidung’ durchführen zu lassen. Nach 20 Besuchen und bei immer heftigerem Drängen der Nachbarin: “Ich kann nachts nicht schlafen vor Herzweh weil ich mir vorstelle, dass der Junge unbeschnitten bleibt“, gab die Deutsche nach und suchte einen Kinderarzt auf, nicht ohne ihren kleinen Sohn ’vorsorglich’ mit allerlei Listen auf eine angebliche Überflüssigkeit der Vorhaut aufmerksam zu machen. Der erste Arzt lehnte ab, der zweite, ein Urologe, führte die Operation auf Krankenkassenkosten durch, medizinische ’absolute Indikation’ bestand nicht. Inzwischen hat sie auch ihre beiden anderen Jungen beschneiden lassen können, man staune über ihre Argumentation: aus Gerechtigkeit. Eine relative Indikation dürfte sich gefunden haben, der Mythos Phimose funktioniert bei Kinderärzten oder Krankenhäusern gern und vielleicht fand sich ein Hauch von Entzündung an den Vorhäuten.

Hier ist der ethnische, nämlich ’multikulturelle’ Charakter der Entscheidung ’pro Zirkumzision’ einen Blick wert und die Frage, ob gegen das Rechtsgut der körperlichen Unversehrtheit verstoßen wurde.

Objektiv gesagt stoßen zwei Kulturen aufeinander, eine, welche die Jungenbeschneidung als obligatorisch betrachtet mit einer, die sie traditionell nicht kennt. Es wurde nicht, als Kompromiss wäre das ja immerhin denkbar, ein Ersatzritual vollzogen oder nur die halbe Vorhaut entfernt. Auch folgte man nun gar nicht dem alteuropäischen Stil der genitalen Unversehrtheit. Sondern man folgte, vielleicht in einer modischen Orientbegeisterung oder aus Höflichkeit, der islamischen Alltagspraxis des vorläufig in sein Herkunftsland verschwundenen Vaters.

Ist es falsch, in dieser hier soeben beschriebenen und doch recht winzigen sozialen Struktur des ’Tradierens einer körperlichen Mutilation’ ein Modell zu sehen für die Ausbreitung einer Genitalmutilation (hier ist es ersichtlich unerheblich, ob eine solche an Jungen oder Mädchen durchgeführt wird), etwa in diejenigen Teile Afrikas hinein, die bis vor wenigen Generationen noch überwiegend keine Routinebeschneidung an Jungen kannten?

Vordergrund der zu erforschenden möglichen Attraktivität der Zirkumzision in multireligiösen Partnerschaften, speziell in christlich-islamischen ehelichen oder jedenfalls elterlichen Verbindungen ist natürlich die Abeitsmigration. Ein Stück Globalisierung mithin.

Von den zwei Kulturen, beschneidungsobligatorisch versus beschneidungsindifferent, fordert auch nur die eine, die andere, die der ’alten Europäer’, hatte sie schlichtweg seit Jahrhunderten übersehen (bis auf ein paar Diskussionen in der frühesten Christenheit oder anglophone Ärzte um 1900). Sicher, den Eid des Hippókrates gibt es, den Grundsatz des Patientenwohls, vielleicht sogar die Fähigkeit zur Kritik gegenüber obskuren archaïschen Mutilationsritualen wenigstens Minderjährigen gegenüber (Tattoos und Piercings sind ja unter jungen Erwachsenen seit 1980 sehr in Mode).

Wie kommen Islam und Judentum zur Amputation des Praeputiums?

Bruno Bettelheim (Die symbolischen Wunden – Pubertätsriten und der Neid des Mannes) forschte eingehend zu dem bis heute irritierend tabubehafteten Thema Jungenbeschneidung so vieler afrikanischer und pazifischer Völker. Er kommt zum Schluss, dass die Beschneidung einem etwas kläglichen Versuch der Aneignung der magischen weiblichen Geburtskraft durch die neidischen Jägerbünde entspricht. Blut müsse fließen wie bei einer Geburt. Diese blutige Initiation wird zum Gottesdienst.

Solche Neugeburt in die Kriegerkaste hinein würdigt die eigentliche Geburt herab, überkrönt diese jedenfalls hierarchisch, denn nur Männer werden zu Kulturwesen (’Mann wird gemacht’), die Frau bleibt dem Erdhaften nahe. Als Seele eines jeden Patriarchats kommt uns Europäern dieser mysogyne Anspruch (Griechen, Römer; Paulus; Vatican) durchaus bekannt vor, auch wenn die Europäer Genitalmutilationen nicht kennen.

Es ist wohl die Exotik der Körpermutilation in einem postmodernen Alltag der Geheimnislosigkeit, Belanglosigkeit und Seichtheit, welche ausgerechnet die nordamerikanische Pop-Ikone Madonna 2006 zu der bislang glücklicherweise wohl nicht umgesetzten Aussage hinreißen ließ: “Ich will meinen kleinen Adoptivsohn aus Malawi gemäß den heiligen Riten der hebräischen Kabbalah zirkumzisieren, beschneiden, lassen!“. Ein paar hundert Menschen protestierten empört, darunter Hindus, Atheisten, Juden, Christen und sogar Kabbalisten. Der biologische Vater des Knaben ermahnte ebenfalls Adoptivmutter Madonna: “bei uns in Malawi gibt es keine Jungenbeschneidung, bitte tun sie diese unnötige Operation meinem Sohn nicht an“. Muslime jedoch waren wohl nicht darunter, unter den Protestierenden, und dieses Schweigen sei uns einmal von Interesse.

Denn wohl nur Necla Kelek hatte bislang den Mut, in ihrem Die verlorenen Söhne – Plädoyer zur Befreiung des muslimischen Mannes ihre Glaubensschwestern und -brüder zum sofortigen Abschaffen des traumatisierenden Brauchtums der Routinebeschneidung aufzufordern. Vorerst sind es weltweit nur wenige Muslimas und Muslime, die Keleks aufgeklärten Vorschlag offen unterstützen, sei es aus Angst vor sozialer Ausgrenzung, aus sexualmagischen Motiven oder aus Furch vor Allahs vermutetem Missfallen. Jedenfalls verfolgen in Deutschland selbst die bildungsnäheren Menschen unter den türkischstämmigen Migranten die Strategie, zu Necla Keleks Beschneidungskritik feige zu schweigen.

Nichts scheint die Tradition der Sünnet ändern zu können, niemand verlässt dieses Kartell einer Generation um Generation und Junge für Junge aufs Neue zu wiederholenden Szene des blutigen Unterwerfens unter das Clan- und Männerrecht. Offiziell im Namen des Islams und das sogar mit einigem Recht: denn wenn auch die Beschneidung nicht im Koran steht, so fordert doch die Überlieferung (Sunna) aller Rechtsschulen die Amputation jener bergend-hüllenden, sozusagen weiblichen sensiblen Hautfalte, die eigentlich von Natur aus integraler Bestandteil des männlichen Genitales sein und bleiben sollte.

Seelisch‑sozial ein Kastrationsängste berührendes Leiden, blutig und vor den schweigend zuschauenden Zeugen der ewigen Großfamilie – du bist Opfer geworden, darfst es aber lebenslang nicht sagen. Ur‑Szene islamischer Gewalterfahrung, möglicherweise ja berechtigend zur Verachtung der unreinen, fürs Höllenfeuer bestimmten weil zumeist unbeschnittenen Männer.

Nordostafrikanische Hirtenstämme dürften einzelnen arabischen Clans die Beschneidung, weit vor Mohammed, einstmals überliefert haben und teilweise kannten wohl manche alten Ägypter die Jungenbeschneidung. Doch aus der Stammesfehde der Quraish und Sulaim (Mohammed in Mekka und Medina) wurde eine Weltreligion. Und wieder einmal ist Islam im interreligiösen Vergleich die Kultur des radikalen Spaltens: die Menschheit wird in zwei Quasi‑Rassen geteilt, in Beschneider und Nichtbeschneider, in Gläubige und Ungläubige.

Islamintern wird mit der Beschneidung, ebenso wie mit dem Kopftuch, die Gender‑Apartheid der zwei angeblich einander wesensfremden Männer und Frauen verewigt – seelisch ’halbierte Menschen’ (Dinnerstein). Community‑konforme sexuelle Aufträge werden dem Jungen mit der Beschneidung mitgegeben. Zu einem selbst bestimmten Leben, zum Erarbeiten einer ’eigene Geschichte’ (Kelek) wird mit der Zwangsbeschneidung nun leider nicht gerade ermuntert.

Ein Stammesritual der Steinzeit sickert in die prekäre kulturelle Moderne – Routinebeschneidung an Jungen.

Jacques Auvergne

Montag, 20. August 2007

Selbstmordattentate gegen Jesiden

Nord‑Irak:

Terror gegen Jesiden

von Jacques Auvergne

Die Gesamtzahl der Jesiden wird auf weltweit etwa 750.000 geschätzt. Die Jeziden leben im Irak, in Syrien, Armenien, Georgien und in der Türkei. Ihr Hauptsiedlungsgebiet ist der Nordirak, wo rund 450.000 Jesiden leben, davon 350.000 um Sindschar (Sinjar).

Jesiden sind sprachlich und ethnisch Kurden, nicht jedoch Muslime.

Ihre in Weltgefühl wie Menschenliebe relativ tolerante Religion ist altorientalisch. Heilige genießen einige Anerkennung, sieben Engel sind von Bedeutung, deren wichtigster, Melek Taus (Tausî Melek), als Pfauensymbol bildlich verehrt oder jedenfalls wertgeschätzt wird. Damit verstoßen die Jesiden aus islamischer Sicht endgültig gegen den ’reinen’ Monotheismus und gelten damit noch nicht einmal als Dhimmis, schützenswerte Menschen. Unweit von Mossul, in Baadhra bei Lalisch, residiert der Mir, das weltliche und geistliche Oberhaupt der Jesiden

Vier Tankwagen, beladen mit insgesamt etwa zwei Tonnen Sprengstoff explodierten am 14. August in den jesidischen Siedlungen Khatanijah, Adnanijah und Tal Usair, rund 120 km westlich der Großstadt Mossul und unweit von der Stadt Sindschar (Sindjar) liegen. Mit diesem sicherlich al‑Qaida zuzurechnenden Attentat hat eine seit dem Sturz des Diktators Hussein erneut aufgeflammte Serie von Gewalttaten gegen die Jesiden einen traurigen Höhepunkt erreicht. Bei den nahezu zeitgleich durchgeführten Autobombenanschlägen durch Selbstmordattentäter sind im irakischen Nordwesten, in der Provinz Ninive, annähernd 500 Jesiden ermordet worden. Hunderte von Häusern wurden völlig zerstört.

Die Stadt Sindschar (Sinjar) und ihre Nachbargemeinden liegen unweit der syrischen Grenze und werden mehrheitlich von den ethnisch wie sprachlich als Kurden zu betrachtenden Jesiden (Yeziden, Êzîden) bewohnt. Jesiden sind in den letzten Jahren wieder verschärft Opfer von muslimischer Gewalt geworden. 2007 etwa wurde eine Gruppe von 22 Jesiden, die auf dem Weg zu ihrer Arbeit in einer Textilfabrik waren, entführt und erschossen.

Die nichtislamische, zugleich kurdische Glaubensgemeinschaft der Jesiden ist seit jeher besonderen Verfolgungen ausgesetzt. Denn seit vierzehn Jahrhunderten werden zwischen Pakistan und Syrien alle nichtislamischen Menschen unterdrückt bzw. deren Großfamilien und Siedlungen angegriffen, ob die Menschen nun Hindus, Sikkhs, Baha`i, Christen, Parsen, Yarsan (Ahl‑e Haqq) oder Juden seien. Das geschieht aus der Glaubenslehre wie aus dem Selbstverständnis des Islams heraus.

Denn außerislamische beziehungsweise vorislamische Religionen gelten frommen Muslimen als Teufelswerk, deren Spuren zu vernichten islamisches Seelenheil verspricht. Deshalb konnte und kann sich al‑Quaida und ihr Umfeld durch Koran wie Islam beauftragt sehen, die afghanischen Buddha‑Statuen von Bamyan unter dem Jubelruf ’Allah`u akbar’, Gott ist groß, zu sprengen. Buddhisten sind keine ’Leute der Schrift’ und damit rechtlos, ihre Kunstwerke ’lästern Gott’.

Die Ummah dampft vor frommem Hass: der Terrorist als ihr Vertreter, als Symptomträger, er führt diese Frömmigkeit zu Ende. Genau so ein Handeln loben Koran wie Scharia als gottgefällig.

Sie ist damit so alt wie der Islam selbst, die Feindseligkeit der neueren Religion des Propheten Mohammed gegen alle älteren orientalischen Religionen wie diejenige der Jesiden oder diejenige der Parsen (Zoroastrier). Die Feindseligkeit etwa gegen die einstigen Hazara-Buddhisten, die, als Religion ausgerottet, heute ein islamisiertes mittelafghanisches Volk in der Gegend von Bamyan sind und sich, ganz anders als etwa die afghanischen Paschtunen, durch erstaunlich zentralasiatisch-mongolische Gesichtszüge auszeichnen. Der alltägliche Hass gegen die Juden, das ist orientalischer (oder, neuerdings: deutscher) Islam. Die Unterdrückung der Chaldäer und Assyrer, zweier christlicher irakischer Gemeinschaften, das ist orientalischer Islam.

Von vielen kleinen Religionsgemeinschaften werden die meisten Europäer noch nicht einmal gehört haben. Die nordirakische schiitische Volksgemeinschaft beziehungsweise Glaubensgemeinschaft der Schabbak (Shabak) etwa, sie spricht wohl weniger eine kurdische Sprache (indogermanische) denn ein Zaza‑Gorani (auch indogermanisch, aber nichtkurdisch), die Schabbak verstehen sich als Schiiten und Muslime, was ihnen das Überleben vielleicht sichert. Bei den irakischen und iranischen Yarsan, auch als Ahl-e Haqq bekannt, ist es schon fraglicher, ob sie mit ihrem Glauben an die Reinkarnation (Seelenwanderung) noch muslimische Schiiten sind oder aber bereits Nichtmuslime.

Jesiden

Die ebenfalls gerne an die Seelenwanderung glaubenden Jesiden sprechen Kurmandschi, ein Kurdisch, das der alten iranischen Sprache des Avesta, des heiligen Buches der Zoroastrier verwandt sein soll. Orientalisch, indogermanisch, kurdisch, patriarchal‑mysogyn, Erbe Babylons und Zarathustras, ziemlich monotheistisch, nicht ganz so sehr dualistisch, anderen Religionen gegenüber in Theorie und Praxis recht tolerant, so ließe sich das Jesidentum charakterisieren. Ehrenmorde und Steinigungen kommen bei den Jesiden leider ebenso vor wie bei den Muslimen dieser Region.

Irakisch Kurdistan hat eine weitere grausame ethnologische Besonderheit aufzuweisen, die es beispielsweise mit dem heutigen Ägypten teilt: FGM, Female Genitale Mutilation (weibliche Genitalverstümmelung), das heißt die Amputation mindestens der Klitoris. 60% der Frauen im kurdischen Nordirak sind genitalverstümmelt (90% der Ägypterinnen), aber kaum einer an Tigris und Nil spricht darüber, leider auch nicht an Rhein und Elbe unter den ’aufgeklärt-toleranten’ oder ’multikulturell-linken’ Europäern.

Ob auch die Jesiden Genitalverstümmelung an Frauen durchführen oder ob ’nur’ ihr kurdisch‑muslimischen nordirakischen Nachbarn ihrer Tochter das Geschlechtsorgan verstümmeln ist gegenwärtig wohl nicht bekannt. Wie auch immer, die FGM muss weltweit abgeschafft werden; erste hoffnungsvolle Projekte etwa von Terre des Femmes gibt es ja bereits.

Jesiden sind keine Muslime. Sie selbst betonen ihre vorislamischen Wurzeln, Religionswissenschaftler verneinen dieses nicht ganz und sehen das Jesidentum gerne als ein Amalgam aus christlichen, nestorianischen, islamischen, zoroastrischen und babylonischen Elementen. Den ihnen seitens des Islams entgegen gebrachten Vorwurf, kein ’Volk des Buches’ zu sein halten die Jesiden für falsch, wenn vielleicht auch nur aus der Angst heraus, für die Macht habenden Muslime noch weniger wert zu sein als die Dhimmis (Schutzbefohlenen, im allgemeinen Juden und Christen), nämlich vogelfrei, rechtlos.

Dieser angeblichen Rechtlosigkeit der Jesiden aus islamistischer und wohl auch aus islamischer Sichtweise ist in diesen Tagen mit dem Morden von einem halben Tausend Jesiden Ausruck verliehen worden.

Eine Vertreibung der Jesiden aus dem Irak soll vielleicht erreicht werden, ein Genozid an allen Nichtmuslimen des Orients ist wohl das erhoffte Ziel. Das ethnoreligiös rassereine Dar al‑Islam. Die alte religiöse Vielfalt des Orients soll endgültig zerstört werden. Sakralrassismus pur.

Gegenwärtig rechnen die kurdischen Wortführer die Jesiden gerne dem eigenen Volk zu. In der Vergangenheit jedoch war die Lage zwischen den kurdischen Jesiden und den kurdischen Muslimen oft ähnlich angespannt wie zwischen Jesiden und nichtkurdischen Muslimen. Im Frühjahr 2007 wurde die 17jährige Jesidin Dua Chalil Asuad von den Männern ihres Clans gesteinigt, die eine Liebesbeziehung mit einem Muslim hatte. Die schrecklichen Bilder, mit Mobiltelephonen bzw. Photo‑Handys aufgenommen, gingen in diesen Tagen um die Welt. Was aber werden diese Bilder bewirken? Blanke Sensationslust? Sprechen muss man über die Steinigungspraxis – um die Praxis auszurotten. Grauen als Selbstzweck jedoch arbeitet dem bronzezeitlichen Mordkartell womöglich eher zu. Die Frag nach der ’Ethik des Bildes’.

Ehrenmorde, ’tödliche Küchenunfälle’, Steinigungen, Frauengesichter mit Säure verätzen, das ist im ganzen Gebiet der Hindus, Paschtunen, Kurden und Türken nichts Außergewöhnliches. Die mehrtausendjährige orientalische Gender‑Apartheid wurde allerdings in keiner Religion so sehr kanonisiert (Scharia) wie im voraufklärerischen Islam. Und ganz klar muss man sagen, dass Juden, Assyrer (Christen), Chaldäer (auch Christen), Jesiden, Parsen und Baha`i die Opfer der Muslime sind, nicht die Täter. Muslimbruderschaft und al‑Qaida wollen weltweit das Kalifat herbeibomben, Jesiden und Baha`i nicht.

Muslime sehen es offensichtlich als Sport, dieses ihr Täter‑Sein augenzwinkernde zu vernebeln mit einem: “Die haben ja angefangen“. Die Waffe noch in der Hand, der Nichtmoslem tot auf der Erde, darf der Muslim von seinem Glauben her (Taqiyya) sagen: “Er/sie ist schuld, er/sie hat den Propheten beleidigt, er/sie hat den Koran entweiht“ – die üblichen Vorwürfe halt.

Das Machtkartell Islam war schon immer eine Struktur der Nachhaltigkeit: ’nachher’ … gab es nur noch Muslime.

Lebende Buddhas

Nachher gab es keine Nichtmuslime mehr. Nach der Herrschaft der Moguln in Indien beispielsweise gab es keine indischen Buddhisten mehr. Eine makabre Fußnote im Geschichtsbuch, wenn die Zerstörung sämtlicher buddhistischer Klöster und Heiligtümer Indiens überhaupt noch in einem Geschichtsbuch eingetragen ist. In Nordindien, im Land des historischen Buddha gab es dann keine Buddhisten mehr, bis sich 1959 ein paar tausend lamaistisch-buddhistische Flüchtlinge aus dem von China annektierten Tibet ansiedelten. Die buddhistische Religion wie Alltagspraxis unterdrückt oder ermordet Andersgläubige seit Jahrhunderten recht verlässlich niemals. Der Islam ist da etwas direkter.

35.000 bis 45.000 Jesiden, zumeist Religionsflüchtlinge aus der Türkei, leben bereits in Deutschland – ob sie ihre Heimat jemals wieder sehen können?

Die riesigen, steinernen Buddhastatuen von Bamyan, für Islamisten und auch bereits für Muslime sind sie die ’satanischen Spuren der Zeit der Unwissenheit’. Muslime dampfen vor religiösem Hass – der Attentäter wird zu ihrem Symptomträger. Iraks Jesiden als die lebenden Buddhas.

Ob wir in Deutschland ’unsere’ Jesiden vor ’unseren’ Islamisten werden schützen können? Überhaupt schützen wollen? Denn die Gefährdungslage für orientalische Nichtmuslime hat sich globalisiert, seitdem der Scharia‑Islam als die Religion des unterentwickelten Teils der Erde zur Religion der unterentwickelten europäischen Stadtteile wurde.

Das Attentat fand am 14. August statt, einen Tag vor der Feier des Tages der Unabhängigkeit Indiens.

Derzeit haben viele irakische Christen aus Bagdad, Basra und Mossul im kurdischen Nordirak Zuflucht gefunden, die vor Terrorismus und bürgerkriegsähnlichen Spannungen, vor Jizya (Zwangssteuer) und angedrohter Zwangskonversion fliehen mussten.

In Armenien leben die Jesiden ohne Schwierigkeiten, im Pass mit der ’Nationalität: jesidisch’ anerkannt.

In der angeblich so säkularen Türkei jedoch werden die Geburtsurkunden jesidisch-kurdischer Kinder bewusst falsch mit der ’Religionszugehörigkeit: islamisch’ ausgestellt. Für ein solches Tun, für die jahrzehntelangen und einem kulturellen Genozid gleich kommenden Schikanen gegen griechisch‑orthodoxe Christen sowie für die Leugnung des Völkermordes von 1915/16 an annähernd eineinhalb Millionen christlichen Armeniern möchten die bundesdeutschen Politiker von GRÜNEN und SPD die Türkei mit einer EU‑Vollmitgliedschaft belohnen.

In Kirkuk wurden am 14.08. die Leichen zweier jesidischer Männer gefunden. Man hatte sie gesteinigt.

Am 15.08. sprengte ein Selbstmordattentäter eine Brücke in Bagdad und riss zehn Menschen in den Tod; am gleichen Tag wurden der stellvertretende irakische Erdölminister Dschaber al‑Wagaa und vier seiner Mitarbeiter aus ihrem hauptstädtischen Büro durch eine unbekannte Gruppe Uniformierter entführt.

Jacques Auvergne


Donnerstag, 16. August 2007

Verwaltungsgericht Düsseldorf


Kopftuchverbot für Lehrerinnen in NRW bestätigt

An Nordrhein-Westfalens öffentlichen Schulen ist es muslimischen Lehrerinnen auch weiterhin nicht erlaubt, ein schariakonformes Kopftuch zu tragen. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf wies die Klage der 52jährigen vom Christentum zum Islam konvertierten Hauptschullehrerin Brigitte Weiß ab. Das Gericht vertratt die Auffassung, das Kopftuch sei, egal welche Variante die Trägerinnen auch favorisieren, eine religiöse Bekundung und so ein Verstoß gegen die gebotene staatliche Neutralität an den öffentlichen Schulen. Die Klägerin will, gegen diese richterliche Entscheidung Berufung einlegen.

Die Düsseldorfer Richter schlossen sich der bisherigen vier Entscheidungen Nordrhein-westfälischer Gerichte an. Neu ist allerdings, dass diesmal einer langjährig im Schuldienst tätigen Beamtin das Tragen des Kopftuches während des Dienstes gerichtlich untersagt wurde, drei der vorherigen fundamentalistisch-islamisch orientierten Klägerinnen waren Angestellte, eine vierte Muslima wollte als Beamtin auf Probe eingestellt werden.

Ein Sprecher des Schulministeriums äußerte sich "sehr zufrieden" über die Bestätigung des Verbotes. Auch dieses Weblog, das sich auch an Lehrende und Lernende der Sozialarbeit und Sozialpädagogik richtet, begrüßen die Entscheidung des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf, wenn es für uns auch interessante verfassungsrelevante Aspekte außer Acht lässt und es sich auf den gesamten öffentlichen Dienst beziehen sollte (s. Kopftucht ./. freiheitliche Grundordnung, Ümmühan Karagözlü).

Weiß steht seit 1980 als Lehrerin im Schuldienst und trägt seit ihrem Übertritt zum Islam 1994 den Vornamen M. Sie ist Funktionärin des permanent die Demokratie angreifenden, legalistisch-fundamentalistisch orientierten ’Zentralrates der Muslime in Deutschland’ (ZDM), dessen prominentester Vertreter der unter Demokraten umstrittene langjährige Vorsitzende Frauenarzt Nadeem Elias ist.

Nach eigenen Angaben bemühte sich Weiß seit ihrem Übertritt um die Erlaubnis, das Kopftuch auch im Schulunterricht tragen zu dürfen. Nach ihrer Darstellung hatte sie zunächst mit Rücksicht auf die Schulleitung auf das Kopftuch verzichtet und es nur außerhalb des Gebäudes getragen – zum Beispiel bei Klassenfahrten. Vor den Sommerferien 2006 jedoch entschied sie sich, auch im Schulgebäude ihre Haare zu bedecken.

Wenn der Lehrerin ein Leben nach den Gesetzen des Islams und somit der Scharia so am Herzen liegt, gibt ihr die Demokratie, deren Rechtsweg sie nun so intensiv in Anspruch nimmt, die Freiheit, an einer muslimischen Privatschule zu unterrichten oder aber gleich in einen Staat auszuwandern, in dem die patriarchale Großfamilie, der Koran und die Scharia den Alltag regieren und die Maßstäbe des Weltverstehens setzen. Darüber sollten wir alle nachdenken.

In Nordrhein-Westfalen tragen 22 Lehrerinnen das Kopftuch. Beispielhaft möchten wir der geneigten islamkritischen Leserschaft zwei Pädagoginnen vorstellen.

Frau Eva el‑Shabassy ist Lehrerin an der Grundschule Aachen‑Richterich und trägt seit 30 Jahren permanent Kopftuch, seit einer Zeit, in der ihre Altersgenossen sexuelle Befreiung und ’Mini-Mode’ ausprobierten, sie selbst jedoch die moralischen Vorzüge und die Frauenrechte des Islams zu erkennen glaubte und sich Ganzkörperbadeanzüge und lange Blusen nähte.

Seit zwei Jahrzehnten ist die mit einem demokratiekritischen Ägypter verheiratete el—Shabassy in islamistischen Organisationen aus dem Umfeld der Muslimbruderschaft hoch aktiv, etwa für das ’Islamische Zentrum München’ und das ’Islamische Zentrum Aachen’.

“Der Ehebruch“, so el‑Shabassy, “ist ein Verbrechen wie der Mord“. “Etwas, was mit Steinigung geahndet werden muss?“, fragte der auf einmal sehr interessierte Journalist der ZEIT die Hauptschullehrerin. “Die Strafe steht in der Scharia“, so war ihre sachliche Antwort. Die fromme Lehrerin leidet nicht am postmodernen Werteverfall und fügte lächelnd hinzu: “Wenn einmal in hundert Jahren eine Frau gesteinigt wird, vielleicht werden dann ganz viele Ehen gerettet?“ Diese Frau will also, inch`Allah, die Steinigung für Ehebrecherinnen ins Strafrecht der BRD einführen.

Frau Renate Karaoglan ist ebenfalls zum Islam übergetreten und unterrichtet an der Max-Wittmann-Sonderschule in Dortmund. Seit ihrer Eheschließung mit einem Türken ist die Lehrerin ganzkörperverhüllt, verborgen unter einem strengen Kopftuch und in einen mausgrauen, knöchellangen Mantel gewandet: “Ich muss meine Scham bedecken“, so Karaoglan, die uns Ungläubigen mit einem “Ein Moslem kann unmöglich gegen die Scharia sein“ seelsorgerisch auf die Sprünge hilft. Auch ihre Tochter musste im Alter von elf Jahren ’ihre Scham bedecken’.

Wir Islamkritiker empfinden solche Verstöße gegen in der Verfassung garantierte Grundrechte als gravierendes Unrecht, als eine sexualisierte, dämonisierte Gender‑Apartheid, die Frauen qua Religionsgesetz zu minderwertigen, unreinen, die Männer verführenden Brutöfen erklärt. Das aber hat Europa seit der Aufklärung hinter sich, seit dem eingeführten Frauenwahlrecht im schweizerischen Kanton Appenzell sind hier Männer und Frauen gleich.

Gegen beide islamistischen Beamtinnen liefen disziplinarische Verfahren, doch durften sie in dieser Zeit weiter unterrichten. (ob das unter der Scharia auch möglich gewesen wäre?). Ohne die Arbeit der frauenrechtlerisch orientierten Zeitschrift EMMA jedoch hätten die offensichtlich großzügigen Schulaufsichtsbehörden Nordrhein‑Westfalens wohl noch nicht einmal wegen Verdachts auf Dienstpflichtsverletzung gegen die beiden Scharia‑Freundinnen ermittelt.

Zum Glück für die Demokratien in aller Welt gibt es auch unzählige Kopftuchgegnerinnen und Kopftuchgegner, gerade auch unter den Muslimas und Muslimen. Eine von ihnen ist die Rechtsanwältin Serap Cileli, für die jede Frau mit Kopftuch nach außen hin die fundamentalistische Rechtsordnung der Scharia symbolisiert und für die das Kopftuch ein Zeichen der vormodernen Unterordnung der Frau unter den Mann ist. Für Cileli ist das Kopftuch kein Zeichen des Glaubens, sondern ein mit dem demokratischen Rechtsstaat nicht zu vereinbarendes Symbol der Frauenunterdrückung und darüber hinaus Symbol der bewussten Ablehnung der Werte der Aufklärung, der Säkularität, der freiheitlichen Grundordnung

Selbst der deutsche Verfassungsrechtler Professor Josef Isensee von der Universität Bonn hält das Kopftuch für einen “Kulturimport, der den Frieden mit dem Verfassungsstaat nicht geschlossen hat“ und zur Argumentation von Deutschlands berühmtester Kopftuchlehrerin Fereshta Ludin meinte Isensee nur: “Amt ist Dienst, nicht Selbstverwirklichung“.

Auch wir haben große Zweifel, dass Fundamentalisten wie diese Lehrerinnen für die Aufgabe geeignet sind, junge Menschen auf ein emanzipiertes Leben in der säkularen, kulturellen Moderne eines demokratischen Rechtsstaates vorzubereiten und daher nicht an staatlichen Schulen unterrichten sollten.

Jacques Auvergne

Dienstag, 7. August 2007

Mönchengladbach: Kinderbande


nchengladbach:
achzigjährige Frau
wochenlang von
grteils albanischer
Kinderbande
terrorisiert von Jacques Auvergne

Der Vater der beiden Brüder Spressem und Gentrit soll Polizist in Albanien gewesen sein, so erzählt man hinter vorgehaltener Hand in der Bahnstraße im Mönchengladbacher Ortsteil Speick, einen guten Kilometer westlich der Innenstadt. Viele Einbrüche gehen auf das Konto der Kinderbande, die, wie sich nun Ende Juli 2007 herausstellt, wochenlang eine achtzigjährige Dame quälten. Sie schütteten ihr Fäkalien in Essen und Getränke, brachen nachts bei ihr ein, bedrohten und schlugen die senile Frau.

Die Kinderbande umfasst acht Personen zwischen 5 und 13 Jahren.

Soweit alle rheinischen Zeitungen. Der Wellensittich soll mit Haarspray eingesprüht und angezündet worden sein. Der Frau wurde auf den Kopf geschlagen. Einer urinierte ins Bett der wesensgemäß ängstlichen Dame, die sich erst nach Wochen des Martyriums ihrem Betreuer und damit der Polizei anvertraute.

Eines fehlte in den Printmedien: ein Hinweis auf die Ethnizität, die religiös-kulturelle Herkunft. Mönchengladbach und NRW sind zu sehr politisch korrekt, um zu sagen, dass das Opfer deutsch ist und die Täter Migrantenkinder sind.

Dürfen wir laut vermuten, dass eine türkische Oma nicht Opfer geworden wäre? Oder ist das schon zu sehr 'politically incorrect'?

Sicherlich mag dieses grausame Verbrechen der Kinderbande ein ungewöhnliches Einzelereignis sein. Sicherlich gibt es im Stadtviertel auch gesittete und gesetzestreue Migranten. Mittlerweile stellt sich heraus, dass auch ein 16- sowie ein 19-jähriger unerbeten in die Wohnung eingedrungen sind, der Sechzehnjährige soll Hundekot ins Marmeladenglas der Frau geschmiert haben - er wird wohl bestraft werden.

Den Einwanderungshintergrund mancher bzw. sogar aller der jungen Täter zu verschweigen, das ist eine Feigheit, für die wir Europäer womöglich schon bald und auf Generationen hin schmerzliche Zinsen zahlen werden. Integration, will sie sich ernst nehmen, wird für Einwanderer aus Scharia-geprägten Gebieten stets eine wahrhaftige Zumutung sein müssen, auch für nichtmuslimische Einwanderer aus Regionen der Welt, in denen Völkermord, Krieg, brutale Kindererziehung, arrangierte Ehen und oder Zwangsheirat zur alltäglichen Welterfahrung gehören. Wir haben übersehen, was die Persönlichkeite in jenen Weltgegenden seit Generationen prägt. Die in Westeuropa vorhandene Meinungs- und Religionsfreiheit wird womöglich als dekadent verstanden, der persönlichkeitsbildende Terror aus Clan, Religion oder Region wird in unseren Ghettos einfach weiter gelebt.

Und: Autochthone gelten Muslimen religionsbedingt ohnehin als Menschen zweiter Klasse, Frauen ohnehin als eine Art Handelsware und Brutofen für Söhne. Da darf man als Albanerjunge eine alte Frau der Ungläubigen doch gottgefällig quälen?

Die albanischen Eltern von Spressem und Gentrit sollten wir einmal vor dem Bundestag erzählen lassen. Ich vermute, dass wir ganz erstaunliche Perspektiven zu Erziehung, Frau, Religion und Gesellschaft vernehmen könnten.

Islamisten wollen was. Die haben keinen Orientierungsmangel: Kalifatstraum, kollektiver neurotischer Judenhass, Zwangsehen und Brutalität in der Kindererziehung geben dem Leben schließlich spürbare Sinnlichkeit wie moralischen Sinn.

Ihr deutschen Demokraten wolltet auch einmal etwas: 1832, 1848 und 1918.

Jacques Auvergne

Freitag, 3. August 2007

Sonniges Touristenziel Ägypten aus einem anderen Blickwinkel


"Wir sind Christen", sagten die Jungen

Zum Islam wechseln oder das Examen nicht bestehen

Zwei Schüler wurden vor die heimtückische Wahl gestellt, ihre eingereichte Abschlussprüfung mit der Zwangskonversion zum Islam verbinden zu "dürfen" oder aber das Examen nicht zu bestehen.

Mit dem riskanten "Ich bin ein Christ" jedoch unterschrieben die beiden Jungen ihre Abschlussprüfung, wohl wissend, damit das Nichtbestehen ihrer schulischen Ausbildung zu riskieren. Derzeit versucht eine in den USA ansässige Organisation internationalem Druck aufzubauen, um die ägyptische Regierung dazu zu bewegen, derartige ausweglose Fangfragen christlichen Minderjährigen gegenüber zu verhindern.

Sam Grace, ein Sprecher der ägyptisch-christlichen COPTIC NEWS betont: "Nur durch das hartnäckige und mutige Verweigern des erzwungenen Übertritts zum Islam ist dieser Fall seitens der internationalen Öffentlichkeit überhaupt wahrgenommen worden." Derartige unerzählte Geschichten publik zu machen ist das Anliegen von Grace.

Die beiden Jungen, Mario Medhat Ramses, 11, und Andrew Medhat Ramses, 13, sehen sich nun einer beruflichen wie ökonomischen Zukunft ohne Berufsabschluss ausgeliefert, obschon ihre schulischen Leistungen seitens des Französischen Gymnasiums von Alexandria (French Lycee) als "brilliant" eingestuft wurden.

Grace berichtet, dass Ägyptens Erziehungsministerium sich hinter die Schulentscheidung, die Prüfung mit der Konversionserklärung zu verknüpfen stellt. Der Vater der beiden Kinder, der die Familie vor fünf Jahren verlassen hat, wäre nämlich mittlerweile vom Christentum zum Islam übergetreten, so habe das Ministerium erläuternd ausgeführt.

Die Eltern Medhat Ramses und Camellia Medhat waren zur Zeit der Geburt der Jungen ein christliches Ehepaar. Doch dann trennte sich der Vater von der Mutter und konvertierte zum Islam, um eine Muslima zu heiraten.

Seit knapp vierzehn Jahrhunderten darf zwar ein Muslim eine Christin heiraten, doch ein Christ keine Muslima. Ebenso gilt aber nach islamischem Männerrecht, dass die Kinder des Mannes (mehrere Frauen darf er ja haben) immer Muslime sind.

Das vormoderne islamische Religionsrecht, dass von der Zivilregierung Ägyptens angewendet wird, verlangt, dass jedes Kind eines (!) zum Islam übergetretenen Elternteils dem Konversionswunsch folgen muss, "da der Islam die höherrangige Religion ist", wie Grace die fragwürdige ägyptische Alltagspraxis ungeschönt darstellt.

Auch eine Art, einen Völkermord zu betreiben. Es gab Jahrhunderte, in denen nahezu die gesamte Bevölkerung Ägyptens oder Kleinasiens verschiedenen christlichen Konfessionen angehörte.

Die Kinder hingegen "den verfälschten Religionen des Judentums oder Christentums des anderen Elternteils zu überlassen, das müsse sie für das Feuer der Hölle bestimmen, wie es aus islamischer Sicht nun einmal das Schicksal aller Juden und Christen sei", rundet Grace den Bericht aus Alexandria ab.

Alexandria hatte einmal eine weltberühmte Bibliothek. Heute reicht den angepassten Ägyptern ein Buch aus, um die Welt zu erklären.

Was sich jenseits der Mauern des Touristenhotels abspielt, davon bekommen die europäischen Reisenden offenbar wenig mit.

Nach der bei http://jihadwatch.org/dhimmiwatch/ am heutigen Tage zitierten Meldung. Ins Deutsche von Jacques Auvergne

Donnerstag, 2. August 2007

Freie Berufswahl auch für Frauen

Zivilcourage

Wieder wurden in Afghanistan zwei Frauen ermordet, die sich nicht mit der Rolle als 'Nur Hausfrau' und Mutter zufrieden geben wollten. Beide waren als Journalistinnen tätig, Sakia Saki war Chefin des teilweise mit westlicher Hilfe finanzierten Friedensradios, ihre Kollegin Schakiba Sanga Amaj arbeitete als Fernsehansagerin. Von unbekannten waren sie aufgefordert worden, ihre Arbeit aufzugeben, mehrere Morddrohungen sind gegen sie ergangen, jetzt beide wurden erschossen.

Es ist unglaublich, in der dritten Welt verteidigen mutige Frauen ihr Menschenrecht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit und Berufstätigkeit und zahlen für ihre Zivilcourage mit dem Leben. In unserem demokratischen Rechtsstaat propagieren wir Bücher wie Das 'Eva-Prinzip'.

Ümmühan Karagözlü

Quelle: Journalist Das Deutsche Medienmagazin 7/2007